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Wikipedia Eintrag für Stralsund


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WappenDeutschlandkarte

Koordinaten: 54° 19′ N, 13° 5′ O

Basisdaten
Bundesland:Mecklenburg-Vorpommern
Landkreis:Vorpommern-Rügen
Höhe:9 m ü. NHN
Fläche:54,59 km2
Einwohner:59.205 (31. Dez. 2020)[1]
Bevölkerungsdichte:1085 Einwohner je km2
Postleitzahlen:18435, 18437, 18439
Vorwahl:03831
Kfz-Kennzeichen:HST
Gemeindeschlüssel:13 0 73 088
Adresse der
Stadtverwaltung:
Alter Markt
18439 Stralsund
Website:www.stralsund.de
Oberbürgermeister:Alexander Badrow (CDU)
Lage der Kreisstadt Stralsund im Landkreis Vorpommern-Rügen
RostockLandkreis Mecklenburgische SeenplatteLandkreis RostockLandkreis Vorpommern-GreifswaldLandkreis Vorpommern-GreifswaldLandkreis Vorpommern-GreifswaldAltenpleenGroß MohrdorfGroß MohrdorfGroß MohrdorfKlausdorf (bei Stralsund)KramerhofPreetz (bei Stralsund)ProhnSaal (Vorpommern)BarthDivitz-SpoldershagenFuhlendorf (Vorpommern)Fuhlendorf (Vorpommern)Fuhlendorf (Vorpommern)Fuhlendorf (Vorpommern)Karnin (bei Barth)Kenz-KüstrowLöbnitz (Vorpommern)LüdershagenPruchtenSaal (Vorpommern)TrinwillershagenBergen auf RügenBuschvitzGarz/RügenGustowLietzowParchtitzPatzigPoseritzRalswiekRappinSehlenAhrenshoopBorn a. DarßDierhagenPrerowWieck a. DarßWustrow (Fischland)FranzburgGlewitzGremersdorf-BuchholzMillienhagen-OebelitzPapenhagenRichtenbergSplietsdorfVelgastWeitenhagen (Landkreis Vorpommern-Rügen)Wendisch BaggendorfElmenhorst (Vorpommern)SundhagenWittenhagenBaabeGöhren (Rügen)Lancken-GranitzSellinMönchgutZirkowGroß KordshagenJakobsdorfLüssow (bei Stralsund)Lüssow (bei Stralsund)NieparsPantelitzSteinhagen (Vorpommern)WendorfZarrendorfAltenkirchen (Rügen)BreegeDranskeGloweLohmePutgartenSagardWiekBad SülzeDettmannsdorfDeyelsdorfDrechowEixenGrammendorfGransebiethHugoldsdorfLindholzTribseesAhrenshagen-DaskowSchlemminRibnitz-DamgartenSemlowAltefährDreschvitzDreschvitzGingstInsel HiddenseeKluisNeuenkirchen (Rügen)Neuenkirchen (Rügen)RambinSamtensSchaprodeSchaprodeTrent (Rügen)Ummanz (Gemeinde)Ummanz (Gemeinde)Ummanz (Gemeinde)BinzGrimmenMarlowPutbusPutbusSassnitzStralsundStralsundSüderholzZingstZingstZingst
Luftbild mit Altstadtinsel am Strelasund (2011).
Das Rathaus am Alten Markt
Stralsund von Altefähr aus gesehen (2013)
Rügenbrücke von Stralsund nach Rügen (Blick vom Dänholm)

Stralsund [ˈʃtʁaːlzʊnt] (seit 1990 mit amtlicher Bezeichnung: Hansestadt Stralsund) ist eine Stadt im Nordosten Deutschlands. Sie gehört zum Landesteil Vorpommern des deutschen Landes Mecklenburg-Vorpommern und ist Kreisstadt im Landkreis Vorpommern-Rügen. Nach Landesrecht führt Stralsund die Bezeichnung Hansestadt[2] und Große kreisangehörige Stadt.[3]

Stralsund erhielt im Jahre 1234 das Lübische Stadtrecht. Damit ist sie die älteste Stadt Pommerns. Als Gründungsmitglied der Hanse kam die Stadt durch internationalen Handel zu beachtlichem Wohlstand. Die Altstadt mit ihren zahlreichen Baudenkmalen und besonders wertvollen Zeugnissen der Backsteingotik gehört seit 2002 mit dem Titel Altstädte von Stralsund und Wismar zum UNESCO-Weltkulturerbe. Stralsund ist als Erholungsort und bedeutendes touristisches Zentrum der südlichen Ostseeregion zudem bekannt für das Deutsche Meeresmuseum mit dem Ozeaneum Stralsund, das Stralsund Museum und für Veranstaltungen wie die jährlichen Wallensteintage und den Rügenbrücken-Marathon. Wirtschaftlich dominiert der Tourismus. Weitere Wirtschaftszweige sind die öffentliche Verwaltung, der Schiff- und Maschinenbau, Dienstleistungsbetriebe, Logistik, die Gesundheitswirtschaft und Betriebe im Bereich der Informationstechnik und der Biomedizintechnik. Seit 1991 ist die Mittelstadt Sitz der Hochschule Stralsund, das benachbarte Parow beherbergt seit 1996 die deutsche Marinetechnikschule.

Stralsund wird aufgrund der Lage am Strelasund, einer Meerenge der Ostsee zwischen Festland und der Insel Rügen, als „Tor zur Insel Rügen“ bezeichnet.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Raumordnung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zusammen mit Greifswald bildet Stralsund eines der vier Oberzentren Mecklenburg-Vorpommerns. In den regionalen Entwicklungsprogrammen für das Land und im Planungsverband Vorpommern ist eine enge Zusammenarbeit Stralsunds mit seinem Umlandraum und Greifswald vorgesehen. Beide Hansestädte hatten zusammen rund 118.000 Einwohner, die dazwischen gelegenen Amtsbereiche Miltzow und Landhagen sowie Grimmen hatten zusammen rund 27.000 Einwohner (2018).
Die für die Stadtregion relevanten nächstgelegenen Ballungsräume sind die Regiopole Rostock sowie die Metropolregionen von Stettin im Osten, Berlin im Südosten, Hamburg im Westen und Kopenhagen-Malmö im Norden.

Stadtgliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach der Aufhebung des Festungscharakters der Altstadt von 1869 wurden die umliegenden Gegenden besiedelt.
Das Gebiet von Stralsund gliedert sich in folgende Stadtgebiete und Stadtteile:

Nr.StadtgebietStadtteilEinwohner
(Stand: 2017[4])
01Altstadt6.090
011AltstadtAltstadt5.775
012AltstadtHafeninsel26
013AltstadtBastionengürtel289
02Knieper25.270
021KnieperKniepervorstadt6.179
022KnieperKnieper Nord6.677
023KnieperKnieper West12.414
03Tribseer10.268
031TribseerTribseer Vorstadt5.366
032TribseerTribseer Siedlung3.484
033TribseerTribseer Wiesen1.292
034TribseerSchrammsche Mühle126
04Franken6.732
041FrankenFrankenvorstadt5.335
042FrankenDänholm187
043FrankenFranken Mitte417
044FrankenFrankensiedlung793
05Süd4.166
051SüdAndershof3.521
052SüdDevin571
053SüdVoigdehagen74
06Lüssower Berg220
07Langendorfer Berg299
08Grünhufe6.565
081GrünhufeStadtkoppel321
082GrünhufeVogelsang2.541
083GrünhufeGrünthal-Viermorgen3.630
084GrünhufeFreienlande73

Der Grundstein für das Wohngebiet Knieper West I wurde am 26. August 1964 gelegt. Es folgte dem Stadtteil Knieper Nord als zweites Plattenbaugebiet in der Stadt. Im Januar 1976 wurde mit der Errichtung des ersten Wohnblocks im Wohngebiet Knieper West III begonnen. Der vorerst letzte Wohnblock dort ist im Jahr 1981 errichtet worden; es folgten 1989 zwei „Würfelhäuser“ für altersgerechtes Wohnen.

Die Stadt besitzt zudem Ländereien in der näheren Umgebung sowie auf den Inseln Rügen, Hiddensee und Ummanz.

Nachbargemeinden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Viele der vormals kleineren Dörfer im Umkreis, wie Parow, Prohn, Wendorf (OT Neu Lüdershagen) oder Negast, sind nach 1990 durch Zuzug von Stralsundern oder in Stralsund Arbeitenden stark gewachsen.

In der näheren Umgebung Stralsunds befinden sich zudem die Städte Barth, Grimmen und Ribnitz-Damgarten, die Stadt Greifswald liegt gut 30 km südöstlich von Stralsund.

Klima[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Klimadiagramm Stralsund

Der Jahresniederschlag liegt bei 656 mm und ist damit vergleichsweise niedrig; er fällt in das untere Drittel der in Deutschland erfassten Werte. Der trockenste Monat ist der Februar, die meisten Niederschläge fallen im Juli: In diesem Monat fallen 2,1 mal mehr Niederschläge als im Februar. Die Niederschläge variieren mäßig.

Landschaften, Erhebungen, Gewässer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Stadt liegt am Strelasund, einer Meerenge der Ostsee. Die geographische Nähe zur Insel Rügen brachte Stralsund die Bezeichnung Tor zur Insel Rügen ein. Es gibt sowohl einen Damm mit Brücke zur Verbindung zwischen der Stadt und der Insel – den Rügendamm über die Insel Dänholm nach Altefähr – als auch eine Brücke, die Rügenbrücke; beide Verbindungen bilden die einzigen festen Strelasundquerungen. Stralsund liegt nahe dem Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft mit seiner großen Artenvielfalt.

Zum Stadtgebiet Stralsunds gehören ein Stadtwald und drei Stadtteiche (Knieperteich, Frankenteich und Moorteich). Die drei Teiche und der Strelasund verliehen dem heute Altstadt genannten ursprünglichen Siedlungsgebiet und historischen Zentrum der Stadt eine geschützte Insellage.

Die höchste Erhebung der Stadt ist der Galgenberg am westlichen Ortseingang; an dieser Stelle steht seit 1912 die Klinikumskirche des Krankenhauses West.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gründungsurkunde von 1234
Stralsund von Norden in der Stralsunder Bilderhandschrift 1611/15
Stralsund: Belagerung im Dreißigjährigen Krieg
Stadtansicht nach Merian (ca. 1640)
Büste des schwedischen Königs Gustav II. Adolf im Stralsunder Rathaus

Name[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Siedlung Strale ist seit dem 10. Jahrhundert bekannt. Stralesund als Stadtname wurde 1240 erstmals urkundlich erwähnt. Der Strelasund ist ein Meeresarm der Ostsee.
Die Stadt führt vor ihrem Namen Stralsund seit 1990 den Namenszusatz Hansestadt[5].

Mittelalter bis 1900[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Stralsund erhielt nach der Besiedlung im Zuge der deutschen Ostsiedlung am 31. Oktober 1234 vom rügenschen Fürsten Wizlaw I. das Stadtrecht nach Rostocker bzw. Lübecker Vorbild. Die Gegend war von Slawen besiedelt gewesen, was auch ihren slawischen Namensbestandteil Stral erklärt (stral bedeutet Pfeil- bzw. Speerspitze, -sund steht in germanischen Sprachen für eine trennende Enge und meint hier den Strelasund).

Stralsund wurde vorwiegend durch Siedler aus Westfalen schnell zu einer bedeutenden Handelsstadt im Ostseeraum. Die Stadt gehörte nach dem Erlöschen des Fürstentums Rügen 1325 zu Pommern-Wolgast. Sie war im 14. Jahrhundert nach Lübeck die bedeutendste Hansestadt im südlichen Ostseeraum. Zahlreiche kriegerische Auseinandersetzungen mit den Herrschern von Dänemark gipfelten 1370 im Frieden von Stralsund. Nach dem Niedergang der Hanse nahm Stralsunds Bedeutung ab. Die Stadt lebte jedoch weiterhin vorwiegend vom Fernhandel und Nahhandel sowie vom Schiffbau.

Bereits 1525 traten die Bürger Stralsunds mehrheitlich zum evangelischen Glauben über. Die Stadt war damit Schrittmacher der Reformation in Norddeutschland.

Im Dreißigjährigen Krieg widerstand Stralsund mit Hilfe von Schweden und Dänemark der Belagerung durch Wallensteins Truppen; es folgte eine fast 200-jährige Zeit der Zugehörigkeit zum Königreich Schweden als Teil von Schwedisch-Pommern. Im Pommernfeldzug 1715/1716 wurde die Festung Stralsund am 23. Dezember 1715 von den verbündeten Dänen, Preußen und Sachsen eingenommen. Stralsund wurde dänisch, kam aber 1720 im Frieden von Frederiksborg zusammen mit Rügen und dem pommerschen Festland nördlich der Peene an Schweden zurück.

1815 kam Stralsund zu Preußen und wurde Sitz einer Oberpostdirektion, eines Regierungsbezirks mit fünf Kreisen und der preußischen Marinebasis (1871 nach Kiel verlegt). 1868 verschmolzen die Oberpostdirektionen Stralsund und Stettin zur Oberpostdirektion Stettin.[6]

1900 bis in die Gegenwart[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach dem Ersten Weltkrieg erlebte Stralsund kurzzeitig heftige Unruhen, bis sich 1919 eine bürgerliche Stadtregierung etablierte; diese wurde 1933 von den Nationalsozialisten abgelöst. 1939 wurden aus der Landesheilanstalt Stralsund 1.287 Patienten deportiert. Die Deportierten wurden Opfer von Krankenmorden an unterschiedlichen Orten, u. a. beim Massaker von Piaśnica.[7] Am 1. Mai 1945 wurde Stralsund von der Roten Armee besetzt; nach dem Zweiten Weltkrieg war Stralsund 1945 Teil der sowjetischen Besatzungszone Deutschlands.

Während der Zeit der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) wurden in der Stadt zahlreiche Plattenbausiedlungen errichtet, der historische Altstadtkern allerdings verkam. Wirtschaftlich lebte die Stadt vor allem vom Schiffbau auf der Volkswerft Stralsund, die Schiffe für die Sowjetunion wurden teilweise im 10-Tage-Rhythmus fertiggestellt.

Nach der politischen Wende wurde Stralsund 1990 Modellstadt der Städtebauförderung. Der historische Stadtkern mit dem Altstadthafen wurde mit Hilfe der Programme zur Städtebauförderung und zum städtebaulichen Denkmalschutz gründlich saniert. Auch das Wohnumfeld der Plattenbausiedlungen Grünhufe und Knieper wurde im Rahmen der Programme „Aufwertung“, „Stadtumbau Ost“ und „Die Soziale Stadt“ verbessert und ein Wohnungsrückbau eingeleitet.

Seit 2002 ist Stralsunds Altstadt zusammen mit der von Wismar UNESCO-Weltkulturerbe, unter dem Namen Historische Altstädte Stralsund und Wismar. Im Zuge dessen gab es einen großen Investitionsschub in Baudenkmäler und Infrastruktur, was den Tourismus beflügelte.

Wirtschaftlich gab es nach der Wende große Herausforderungen, die in der strukturschwachen Region erhebliche Probleme verursachen. Der dadurch einsetzende Strukturwandel führt allmählich zu stabileren Bevölkerungs- und Arbeitsmarktverhältnissen. So steigt die Bevölkerungs- und Beschäftigtenzahl in Stralsund seit einiger Zeit kontinuierlich.

Im Zuge der Kreisgebietsreform 2011 wurden die bis dato kreisfreie Stadt Stralsund sowie die Landkreise Rügen und Nordvorpommern Teile des neuen Landkreises Vorpommern-Rügen mit Verwaltungssitz in Stralsund.

Am 1. August 2016 wurde Stralsund die Bezeichnung staatlich anerkannter Erholungsort verliehen. Davon ausgenommen sind die Stadtteile Knieper West, Franken Mitte, Vogelsang und Grünthal-Viermorgen.[8]

Straßennamen und ihre Bedeutung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Stralsunder Straßennamen spiegeln vielfach historische Ereignisse wider.

Stralsunder Stadtbefestigungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Stralsund besaß bis 1871 den Status einer Festung, der der Stadt über viele Kriege verhalf. Neben zehn Stadttoren, von denen nur das Kniepertor und das Kütertor erhalten sind, wurden auch die Stadtteiche und Dämme angelegt. Das dritte nach der Entfestung noch erhaltene Stadttor, das im Zweiten Weltkrieg beschädigte Semlower Tor, wurde 1960 gesprengt.

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einwohnerentwicklung von Stralsund (oben ab 1600 bis 2016, unten Ausschnitt ab 1871)

1989 erreichte die Einwohnerzahl der Stadt Stralsund mit über 75.000 ihren Höchststand. Danach sank die Einwohnerzahl durch die starken strukturellen Veränderungen wieder. Nach der politischen Wende in der DDR 1989/1990 verlor die Stadt bis 2008 deutlich über 15.000 Einwohner. Danach verlangsamte sich der Rückgang, von 2012 bis 2017 gab es erstmals wieder einen leichten Anstieg. Seitdem stagniert die Einwohnerzahl.

Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Bis 1833 handelt es sich meist um Schätzungen, danach um Volkszählungsergebnisse oder amtliche Fortschreibungen seitens der jeweiligen Statistischen Ämter beziehungsweise der Stadtverwaltung selbst. Die Angaben beziehen sich ab 1843 auf die „ortsanwesende Bevölkerung“, ab 1925 auf die Wohnbevölkerung und seit 1966 auf die „Bevölkerung am Ort der Hauptwohnung“.

Jahr/DatumEinwohner
160012.500
16778.489
17608.153
178210.606
180011.191
181614.096
182614.745
03.12.1849[9]17.600
03.12.1861[9]21.900
03.12.1864[9]26.700
03.12.1867[9]27.600
01.12.1871[9]26.700
01.12.1875[9]27.765
01.12.1880[9]29.481
01.12.1885[9]28.984
01.12.1890[9]27.814
Jahr/DatumEinwohner
02.12.1895[9]30.100
01.12.1900[9]31.076
01.12.1905[9]31.809
01.12.1910[9]33.988
01.12.1916[9]31.412
05.12.1917[9]30.715
08.10.1919[9]38.185
01.10.1920[10]39.045
16.06.1925[9]39.404
16.06.1933[9]43.630
17.05.1939[9]52.978
01.12.1945[9]43.763
29.10.1946[9]50.389
31.08.1950[9]58.303
31.12.195565.275
31.12.196065.758
31.12.1964[9]67.851
Jahr/DatumEinwohner
01.01.1971[9]71.489
31.12.197572.109
31.12.1981[9]74.421
31.12.198575.480
31.12.198875.498
31.12.199072.780
31.12.199565.977
31.12.200060.663
31.12.200558.708
31.12.201057.670
31.12.201558.041
31.12.201659.101
31.12.201759.517
31.12.201859.421
31.12.201959.418
31.12.202059.205

Bis Anfang des 17. Jahrhunderts war Stralsund die bevölkerungsreichste Stadt des Herzogtums Pommern, größer als die Hauptstadt Stettin.[11]

Gesellschaft und Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Oberbürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der oberste Vertreter der Stadtverwaltung ist der Oberbürgermeister. Dies ist seit Oktober 2008 Alexander Badrow (CDU).

Zu einer Auflistung der Oberbürgermeister und Bürgermeister siehe die Liste der Bürgermeister und Oberbürgermeister von Stralsund.

Kommunalwahl 2019[12]
Wahlbeteiligung: 50,3 % (2014: 37,1 %)
 %
30
20
10
0
20,0 %
9,3 %
17,6 %
13,5 %
15,0 %
2,6 %
13,0 %
0,9 %
8,1 %
CDU
SPD
BfS
Linke
Grüne
Adomeit
AfD
NPD
Sonst.i
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2014
 %p
   8
   6
   4
   2
   0
  -2
  -4
  -6
  -8
-10
-12
-14
−13,4 %p
−4,8 %p
+3,9 %p
+2,2 %p
+4,5 %p
−3,1 %p
+7,9 %p
−1,8 %p
+4,6 %p
CDU
SPD
BfS
Linke
Grüne
Adomeit
AfD
NPD
Sonst.i
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
Anmerkungen:
i Sonstige: FDP 2,6 %, Die Partei 2,0 %, Piratenpartei 0,9 %, Die Freien 0,4 %, DKP 0,3 %, Einzelbewerber 0,9 %

Bürgerschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Stadt (Wahlkreisnummer 5) besteht aus 68 Wahlbezirken. Die Bürgerschaft Stralsunds besteht grundsätzlich aus 43 in freier und geheimer Wahl gewählten Abgeordneten. Seit der Wahl vom 26. Mai 2019 setzt sie sich wie folgt zusammen:

ParteiSitze[13]
Sitzverteilung in der Bürgerschaft
6
1
4
6
8
1
2
9
6
Insgesamt 43 Sitze
  • Linke: 6
  • PARTEI: 1
  • SPD: 4
  • Grüne: 6
  • BfS: 8
  • Adomeit: 1
  • FDP: 2
  • CDU: 9
  • AfD: 6
Christlich Demokratische Union Deutschlands (CDU)19 (−5)
Bürger für Stralsund (BfS)8 (+2)
Die Linke6 (+1)
Bündnis 90/Die Grünen (Grüne)6 (+1)
Alternative für Deutschland (AfD)6 (+4)
Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD)4 (−2)
Freie Demokratische Partei (FDP)2 (+1)
Wählergemeinschaft Adomeit (Adomeit)1 (−1)
Die PARTEI1 (+1)

Ergebnisse der Kommunalwahlen in Stralsund

Wappen und Flagge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wappen Stralsunds von 1720 bis 1938.

Das Wappen Stralsunds wurde am 9. September 1938 durch den Oberpräsidenten in Stettin verliehen. Es ist unter der Nr. 67 der Wappenrolle von Mecklenburg-Vorpommern registriert. Blasonierung: „In Rot ein aufrecht gestellter silberner Pfeil, bestehend aus Schafthülle und den beiden Flügeln, mit einem silbernen Tatzenkreuz darüber.“[14] Das „sprechende“ Stadtwappen der Hansestadt Stralsund symbolisiert den Namensbestandteil „stral“ der Stadt am Sund, der im Slawischen „Pfeil“ bzw. „Spitze“ bedeutet. Der Pfeil wurde auch in den Stadtsiegeln verwendet.

Die Stadtflagge zeigt auf rotem Grund einen aufrecht gestellten silbernen (weißen) Pfeil, bestehend aus Schafthülle und den beiden Flügeln, mit einem silbernen (weißen) Tatzenkreuz darüber.[15]

Religionen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Evangelische Nikolaikirche mit markanten Doppeltürmen

Das Gebiet der heutigen Stadt Stralsund war nach dem Wegzug der Germanen in der Zeit der Völkerwanderung zunächst von slawischen Siedlern bewohnt. Nach dem Sieg der Dänen über die slawischen Fürsten auf Rügen im Jahr 1168 begann die Christianisierung, wobei überwiegend christliche Siedler aus Westfalen in das Gebiet Stralsunds kamen. Im 13. Jahrhundert kamen auch Juden nach Stralsund. Die Reformation machte Stralsund Mitte des 16. Jahrhunderts zu einer überwiegend evangelischen Stadt.

Nach dem Zweiten Weltkrieg gehörte Stralsund zum sozialistischen Einflussbereich. Die Erziehung in den Schulen geschah nach den Grundsätzen der Trennung von Kirche und Staat. Zwischen 1949 und 1989 ging der Anteil der Protestanten an der Stadtbevölkerung von etwa 90 % auf etwa 20 % zurück. Heute gehören etwa 75 % der Stralsunder Bevölkerung keiner Religionsgemeinschaft an.

Die mitgliederstärkste Religionsgemeinschaft stellt die Evangelische Kirche dar (ca. 15 %). Die Propstei Stralsund (früher: Kirchenkreis Stralsund) ist eine von drei Propsteien des Pommerschen Evangelischen Kirchenkreises innerhalb der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland („Nordkirche“). Etwa vier Prozent der Bewohner bekennen sich zum Katholizismus. Daneben existieren auch Gemeinden evangelischer Freikirchen wie die der Adventgemeinde (Adventisten), der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde (Baptisten) und der Evangelisch-methodistischen Kirche. Zum Bund Freikirchlicher Pfingstgemeinden gehört die Christengemeinde Elim. Jüngste Kirche/Gemeinde in Stralsund ist die Father’s House Church – Neu-Reformierte Freikirche. Die Landeskirchliche Gemeinschaft ist eine selbständige Gruppe innerhalb des Kirchenkreises und gehört zum Landesverband evangelischer Gemeinschaften Vorpommern e. V. Die Neuapostolische Kirche hat ein Zentrum in Stralsund.

Im 15. Jahrhundert wurden die Juden aus Pommern ausgewiesen. 1757 erlaubte der schwedische König wieder die Ansiedlung von Juden; diese begannen 1786 mit dem Bau einer Synagoge, die am 30. März 1787 geweiht wurde. Jüdische Kaufleute brachten moderne Handelsideen in die Stadt: Am 15. April 1852 errichteten die Gebrüder Wertheim ihr „Manufactur-Modewaren-Geschäft“ und bauten 1875 das erste Wertheim-Kaufhaus in Stralsund. Leonhard Tietz eröffnete am 14. August 1879 einen kleinen Laden und begründete damit den später als „Kaufhof“ bekannten Konzern. Während sich 1933 noch 134 Personen zum Judentum bekannten, waren es 1939 nur noch 62. Nur zwei der den Terror der Nationalsozialisten überlebenden Stralsunder Juden kamen zurück nach Stralsund.

Eingemeindungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In den 1920er Jahren brauchte Stralsund neues Land. Auch die Belegungsgrenze der Stralsunder Friedhöfe war erreicht; geplant war unter anderem der Bau eines Zentralfriedhofes.

Nach der Verabschiedung des preußischen „Gesetzes über die Regelung verschiedener Punkte des Gemeindeverfassungsrechts“ 1927, das auch die Auflösung der Gutsbezirke vorsah, stellte Stralsund den Antrag auf Eingemeindung von Klein Kedingshagen, Groß Kedingshagen, Grünthal, Grünhufe, Freienlande, Andershof, Lüssow, Langendorf (mit Borgwallsee und Pütter See), Groß Lüdershagen, Neu Lüdershagen, Wendorf, Zitterpenningshagen, Voigdehagen, Försterhof, Teschenhagen, Devin und der Stadtkoppel. Zudem sollte der Ort Altefähr auf Rügen eingemeindet werden; der dortige Strand und Park gehörten der Stadt Stralsund bereits. Dieser Antrag, in dem es um eine Fläche von 3538 Hektar ging, wurde nur teilweise positiv beschieden. Durch Beschluss des Regierungspräsidenten vom 21. September 1928 wurden der Stadt Stralsund letztlich „der ganze Gutsbezirk Voigdehagen in einer Größe von 297,85 Hektar mit etwa 93 Einwohnern, der ganze Gutsbezirk Devin in einer Größe von 479,87 Hektar mit etwa 230 Einwohnern, der nördliche Teil des Gutsbezirkes Andershof in einer Größe von etwa 264,74 Hektar mit etwa 150 Einwohnern, der ganze Gutsbezirk Grünhufe in einer Größe von 405,61 Hektar mit etwa 157 Einwohnern“ zugeordnet.

Bestandteil des Gutsbezirkes Grünhufe waren die Gehöfte Stadtkoppel und Garbodenhagen und die Güter Grünthal und Freienlande. Zudem wurden der Stadt noch Teile der Güter Langendorf, Lüssow und Klein Kordshagen zugeordnet.

Die neu zugeordnete Fläche von 1781,69 Hektar brachte annähernd eine Verdoppelung des Stadtgebietes. Die Übergabe erfolgte am 22. Oktober 1928 im Stralsunder Rathaus.

Städtepartnerschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Stralsund verfügt über sieben Städtepartnerschaften. Die älteste existiert seit 1964 mit Pori in Finnland. Mit Ventspils (Windau) in Lettland seit 1969, Kiel in Schleswig-Holstein seit 1987, Stargard in Polen seit 1987, Malmö in Schweden seit 1991, Svendborg in Dänemark seit 1992, mit Trelleborg in Schweden seit 2000 und mit Huangshan in China seit 2015, ist Stralsund partnerschaftlich verbunden.[16]

Seit 1963 unterhielt Stralsund eine Städtefreundschaft mit Boulogne-sur-Mer (Frankreich),[17] die nicht mehr aktiv gepflegt wird.[18][16]

Stralsund ist in der Hanse der Neuzeit aktiv und beteiligt sich an den Hansetagen der Neuzeit. Die Stadt ist Mitglied im länderübergreifenden Bund der Euroregion Pomerania, welche die deutschen und polnischen Teile Vor- und Westpommerns verbindet.[19]

Sehenswürdigkeiten und Kultur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Altstadt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Stralsunder Altstadt, vom Turm der Marienkirche

Die Innenstadt Stralsunds ist durch einen Reichtum an historischer Bausubstanz gekennzeichnet. Seit 1990 wurden mit privatem und öffentlichem Kapital sowie durch die Unterstützung von Stiftungen große Teile der historischen Altstadt saniert. Infolge der Geringschätzung historischer Bausubstanz in der DDR waren viele Häuser vom Verfall bedroht. Insbesondere die Altstadt bietet eine reiche historische Gebäudevielfalt, mit vielen ehemaligen Kaufmannshäusern, Kirchen, Gassen und Plätzen. Von mehr als 800 denkmalgeschützten Häusern in Stralsund stehen mehr als 500 als Einzeldenkmal in der Altstadt. In den zwanzig Jahren von der Wende 1990 bis November 2010 wurden 588 der mehr als 1000 Altstadtgebäude vollständig saniert, darunter waren 363 Einzeldenkmale.[20] Aufgrund ihrer historischen und architektonischen Bedeutsamkeit wurde die Stralsunder Altstadt im Jahr 2002 gemeinsam mit der Altstadt Wismars in das UNESCO-Weltkulturerbe aufgenommen.

Von den Stralsunder Stadtbefestigungen sind das Kniepertor und das Kütertor erhalten.

Das Ensemble des Alten Marktes bietet mit der Nikolaikirche, dem Stralsunder Rathaus als einem der bedeutendsten Profanbauten der norddeutschen Backsteingotik, dem Artushof, dem Wulflamhaus, dem Commandantenhus, dem Gewerkschaftshaus und einem neueren Plattenbau einen Überblick über die architektonische Geschichte der Stadt.

Die oft mit hohem finanziellen Engagement aufwändig sanierten Bürgerhäuser mit ihren typischen Giebeln prägen das Bild in den Altstadtstraßen. Das ehemalige Schwedische Regierungspalais beherbergt heute das Bauamt der Stadt. Das Museumshaus in der Mönchstraße wurde mit Mitteln der Deutschen Stiftung Denkmalschutz saniert und bietet seither als eines von Nordeuropas bedeutendsten original erhaltenen Bürgerhäusern der Hansezeit das Erleben und Begreifen der Geschichte von sieben Jahrhunderten.

Kirchen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Drei große mittelalterliche Kirchen der Innenstadt und das Heilgeistspital-(Kloster) der Backsteingotik zeugen von der mittelalterlichen Bedeutung Stralsunds. Im Volksmund hieß es: „Stralsund hat drei Kirchen – die mächtige, die prächtige und die schmächtige.“[21]

  • Marienkirche, ab 1298 und fast völliger Neubau ab 1382, am Neuen Markt; vom 104 Meter hohen Turm der Marienkirche am Neuen Markt bietet sich ein Panoramablick über Stralsund und die Insel Rügen.
  • Nikolaikirche von 1276 am Alten Markt
  • Jakobikirche von 1303; sie wird als Kulturkirche genutzt.

Weitere Kirchen sind

  • Heilgeistkirche aus dem 14. Jahrhundert, die auch der Jakobigemeinde dient,
  • Auferstehungskirche in Grünhufe von 1991,
  • Dreifaltigkeitskirche am Frankenwall von 1785,
  • Friedenskirche in der Frankensiedlung von 1951 und
  • Lutherkirche an der Alten Richtenberger Straße von 1937.

Klöster[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fachwerkhäuser „Am Johanniskloster“

Das Katharinenkloster wurde 1251 erstmals erwähnt, die zugehörige Katharinenkirche 1287 geweiht, heute beherbergt dieses Ensemble das Deutsche Meeresmuseum und das Kulturhistorische Museum Stralsund.

Im Johanniskloster von 1254 befindet sich heute das Stadtarchiv Stralsund. Auch finden dort regelmäßig Kulturveranstaltungen statt, wie beispielsweise Open-air-Theateraufführungen.

Im 1256 erstmals erwähnten Heilgeistkloster befand sich das Heilgeisthospital. Hier wurden einst Arme und Kranke untergebracht. Heute sind alle Wohnungen und Häuser saniert, einschließlich des wertvollen Innenhofes.[22]

Das Kloster St. Jürgen am Strande an der Mönchstraße wurde 1278 erstmals erwähnt. Es diente im 14. Jahrhundert auch als Altenhaus. Im Jahr 1632 wurden die Kirche und weitere Gebäude abgebrochen. 1743 entstand ein Gebäude als Kleines St.-Jürgen-Kloster am Kniepertor und die Anlage wurde 1754 für Altenwohnungen und 1841 für Witwenwohnungen erweitert, heute sind dort überwiegend Studentenwohnungen eingerichtet.

Das gotische Kloster St. Annen und Brigitten in der Schillstraße entstand um 1560 aus der Zusammenlegung des Klosters St. Annen von 1480 und des um 1525 aufgelösten Birgittinerinnenklosters Mariakron von 1421.[23]

Parks und Gewässer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Stralsunder Altstadt ist vom Strelasund und von verschiedenen Teichen umgeben (Knieperteich, Frankenteich und Moorteich), sodass sie nahezu rundum von Wasser begrenzt wird. Man kann deshalb auch von einer Altstadtinsel sprechen.

Im Norden der Stadt im Stadtteil Knieper-Nord gibt es das Strandbad Stralsund mit einem feinsandigen Stadtstrand.

Während die Altstadt Stralsunds aus geschichtlich bedingten Gründen eher wenig Grün aufweist, wurden nach der Entfestung im 19. Jahrhundert einige Anlagen zur Naherholung angelegt. Zum Grüngürtel der Stadt gehören die entlang des Strelasund-Ufers führende Sundpromenade, der Bastionengürtel (auch Bastionenpark) und das Wulflamufer. Auch die Stralsunder Friedhöfe wurden im 20. Jahrhundert zu Anlagen mit parkähnlichem Charakter umgestaltet. Die Hansa-Wiese genannte Grünfläche vor dem Hansa-Gymnasium ist ein beliebter Treffpunkt.

In der Brunnenaue nahe dem Strelasund wurde einst Heilwasser gefördert – heute ist sie der größte Stadtpark Stralsunds.

Am westlichen Ende des Stadtwalds, der sich vom Moorteich nach Westen bis zur Stadtgrenze erstreckt, liegt der Zoo.

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Rundblick auf die Stadt von der Marienkirche aus

Kulturelle Einrichtungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Deutsche Meeresmuseum ist mit seinen Außenstellen – dem Ozeaneum am Hafen (siehe Bild), dem Nautineum auf dem Dänholm und dem Natureum Darßer Ort – eines der meistbesuchten Museen Norddeutschlands
Backsteingotik im Katharinenkloster; Verbindungsgang im Erdgeschoss, der zur Hauptsammlung des Kulturhistorischen Museums führt
Museen

Das Deutsche Meeresmuseum im ehemaligen Katharinenkloster ist Norddeutschlands meistbesuchtes Museum und bietet Einblicke in die Welt des Wassers und seiner Bewohner. Eine Ergänzung stellt das Ozeaneum im Hafen dar, das im Juli 2008 eröffnet wurde. Weitere Außenstellen des Hauses sind das Nautineum auf dem Dänholm und das Natureum Darßer Ort.

Das Stralsund Museum, das älteste Museum in Mecklenburg-Vorpommern, zeigt Ausstellungen aus der Geschichte Pommerns und Stralsunds. Die Hauptsammlung ist, wie auch das Meeresmuseum, im ehemaligen Katharinenkloster untergebracht. Unter den Exponaten befinden sich der Hiddenseer Goldschmuck und ein bei Stolp aufgefundenes Bernstein-Amulett in Gestalt einer Stier-Skulptur, dessen Alter auf vier- bis fünftausend Jahre geschätzt wird. Außenstellen des Museums sind das Marinemuseum Dänholm mit Informationen rund um die militärische Nutzung und Bedeutung Stralsunds, das Museumshaus Mönchstraße 38 und bis 2014 der Museumsspeicher Böttcherstraße 23. Der Dänholm gilt als „Wiege der preußischen bzw. deutschen Marine“.

Theater

Seit 1995 bildet das bis dahin eigenständige Stralsunder Theater zusammen mit den Theatern von Greifswald und Putbus das Theater Vorpommern. Das Stralsunder Haus des Theaters bietet Aufführungen aus allen Genres.

Kino

Die Cinestar-Gruppe betreibt ein Kino mit mehreren Sälen in der Frankenstraße.

Das Kino des Filmklubs Blendwerk[24] ist ein Programmkino in der Sankt-Jakobi-Kirche. Blendwerk ist aktiver Teil und örtliche Vertretung des Landesverbandes Filmkommunikation Mecklenburg-Vorpommern. Das Kino besteht seit 1994, Aufführungen fanden zunächst im Scheelehaus statt. Es wird ehrenamtlich betrieben.

Ausstellungen

Vom Frühjahr bis in den Herbst werden in der Kulturkirche St. Jakobi Werke von Friedensreich Hundertwasser gezeigt.

Veranstaltungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Überregional bedeutende Veranstaltungen in Stralsund sind:

  • Wallensteintage: Jeden Sommer finden in der Altstadt die Wallensteintage statt, ein historisches Volksfest zu Ehren der Abwehr der Belagerung Stralsunds durch Wallenstein im Jahre 1628.
  • Stralsund ist einer der Spielorte der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern.
  • Stralsunder Weihnachtsmarkt, auf dem Neuen und Alten Markt, mit historischen Schaustellerbuden am Alten Markt und im Rathauskeller sowie modernen Fahrattraktionen am Neuen Markt. Er findet seit 1512 statt und gilt damit als ältester Weihnachtsmarkt im Ostseeraum.[25]
  • Musikfestivals auf dem Campus der Hochschule Stralsund:
    • Das Sundstock Open Air fand bis 2008 auf dem Sportplatz der FH statt.
    • Die Holzhausen-Party fand bis 2012 jedes Jahr im Mai im Studentendorf Holzhausen statt.
    • Das Campus Spektakel ist ein Festival mit mehreren tausend Besuchern, das seit 2011 im September bzw. Oktober mitten auf dem Campus der FH Stralsund stattfindet. Bekannte Künstler, die auf dem Festival aufgetreten sind, sind z. B. Marteria (Marsimoto), MC Fitti, Supershirt, Neonschwarz, Kensington Road, Captain Capa, Symbiz Sound und Herr von Grau. Hauptsponsor ist die Lübzer Brauerei.[26]
  • Das Hafenfest Stralsund findet seit 2009 jährlich im Juni statt.[27]
  • Mittwochsregatta auf dem Strelasund: Während der Segelsaison wöchentliche Segelregatta mit Yardstick-Wertung. Start an der Nordmole bei Hafeneinfahrt.
  • Sundschwimmen: Von Altefähr (Insel Rügen) nach Stralsund über 2,3 Kilometer wird dabei der Strelasund von bis zu 1000 Teilnehmern durchschwommen.
  • Der Rügenbrückenlauf mit Marathon führt die Teilnehmer alljährlich im Oktober über die Rügenbrücke.
  • Das seit 1970 jährlich ausgetragene landesweite Boxturnier um den Ostseepokal gilt als das größte und bedeutendste Nachwuchsturnier der Altersklassen 13/14.
Biergarten der Störtebeker Braumanufaktur
  • Jedes Jahr am 1. Samstag im September findet die „Lange Nacht des offenen Denkmals“ in Stralsund statt.
  • Das Kabarett "Die Sägefische" spielt jedes Jahr in der Zeit vom Oktober bis April

Kulinarische Spezialitäten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Kaufmann und Fischhändler Johann Wiechmann soll in Stralsund eine Art von sauer eingelegtem Hering angeboten haben, die er 1871 zum Geburtstag von Otto von Bismarck diesem zusandte. Bismarck soll ihm daraufhin schriftlich das Privileg gegeben haben, seinen Hering als Bismarckhering anbieten zu dürfen. Das besagte Beweisschreiben Bismarcks soll jedoch durch den Bombenangriff auf Stralsund am 6. Oktober 1944 vernichtet worden sein.[28] Der Fischhändler Henry Rasmus bietet in seinem Restaurant seit dem Jahr 2001 wieder Original-Bismarckhering an.

Die Biere der Stralsunder Brauerei (Störtebeker Braumanufaktur) erzielen beim globalen World Beer Cup und auf der Internationalen Grünen Woche in Berlin regelmäßig Spitzenplatzierungen.

Öffentliche Einrichtungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Allgemein[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Stralsund ist als Kreisstadt der Hauptverwaltungsstandort des Landkreises Vorpommern-Rügen. Stralsund ist ferner Sitz eines Amtsgerichtes, eines Landgerichtes, eines Arbeitsgerichtes und eines Sozialgerichtes.

Die Schifferbrüder richteten im 15. Jahrhundert die bis heute bestehende Schiffer-Compagnie ein, Vorläufer von Sozialversicherung und Gewerkschaft in einem.

Die Deutsche Marine unterhält in Parow die Marinetechnikschule, die in ihrer jetzigen Form seit 1996 besteht und die größte Ausbildungseinrichtung der Marine ist. Sie geht u. a. auf die Marineschule Stralsund zurück.

Die Deutsche Rentenversicherung Bund errichtete 1999 (damals noch als Bundesversicherungsanstalt für Angestellte (BfA)) eine Dienststelle mit ca. 1450 Mitarbeitern (Stand: Oktober 2006) und gehört damit zu den größten Arbeitgebern der Region.

Hochschulen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hochschule Stralsund, Fakultät für Wirtschaft auf dem Campus nahe dem Strelasund

In Stralsund befindet sich die 1991 gegründete Hochschule Stralsund mit etwa 2500 Studenten. Diese ist eine moderne Campus-Hochschule und befindet sich im Norden der Stadt, auf Flächen der ehemaligen Marineschule Stralsund. Sie gliedert sich in die Fakultäten für Elektrotechnik/Informatik, Maschinenbau und Wirtschaft. Es werden auch internationale Studiengänge in englischer Sprache angeboten, etwa International Management Studies in the Baltic Sea Region (BMS).[29] In mehreren Hochschulstudien schneidet die Hochschule Stralsund sehr gut ab, so gehört u. a. die Fakultät für Wirtschaft zur deutschlandweiten Spitzengruppe im CHE-Hochschulranking des Magazins ZEIT.[30]

Auf dem Dänholm existiert eine Außenstelle der Technischen Akademie Nord, die mit verschiedenen Hochschulen kooperiert und Seminare durchführt.[31]

Schulen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hansa-Gymnasium Stralsund

Es gibt in Stralsund sieben Grundschulen (Maria-Montessori-, Ferdinand-von-Schill-, Juri-Gagarin-, Karsten-Sarnow-, Hermann-Burmeister- und Gerhart-Hauptmann-Grundschule sowie die Grundschule Andershof), drei Förderschulen (Astrid-Lindgren-, Lambert-Steinwich- und Ernst-von-Haselberg-Schule), vier regionale Schulen (Adolph-Diesterweg-, Hermann-Burmeister-, Marie-Curie-Schule und die Gerhart-Hauptmann-Schule als regionaler Schulteil des Schulzentrums am Sund), zwei Integrierte Gesamtschulen mit gymnasialer Oberstufe (IGS Grünthal und die Christliche Gemeinschaftsschule Jona Schule), drei berufliche Schulen, zwei Gymnasien (Hansa-Gymnasium und das Goethe-Gymnasium als gymnasialer Teil des Schulzentrums am Sund) und eine Höhere Berufsfachschule für kaufmännische Assistenz.

Das Fachgymnasium der Beruflichen Schule und die IGS Grünthal führen auch zur allgemeinen Hochschulreife (Abitur). Die Jona Schule ist eine Ganztagsschule in freier Trägerschaft der evangelischen Schulstiftung in Mecklenburg-Vorpommern, sie führt zur Mittleren Reife und auch zum Abitur.

Die Hansestadt Stralsund unterhält ebenfalls eine Volkshochschule und eine 1952 gegründete Musikschule.

Das Gymnasium Stralsund bestand ununterbrochen von 1560 bis 1945 und gehörte damit zu den ältesten Schulen im deutschen Sprachraum. Es war in mehreren Bauten in der Altstadt untergebracht.

Sport[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Primus Immobilien Arena, Heimat des FC Pommern Stralsund

Auf sportlichem Gebiet gibt es in Stralsund mehrere erfolgreiche Sparten. Die Fußballmannschaft der ASG Vorwärts Stralsund spielte in den 1960er- bis 1980er-Jahren in der DDR-Oberliga (erstklassig) und der DDR-Liga (zweitklassig); als Nachfolger spielt der FC Pommern Stralsund. Seit 2010 spielt dieser in der Verbandsliga. Die Heimstätte des FC Pommern ist die Primus Immobilien Arena am Frankendamm. Für den Fußball, Leichtathletik und weitere Sportarten ist seit November 2014 der Neubau eines modernen Mehrzweckstadions auf dem Sportplatz Kupfermühle westlich des Hauptbahnhofs angedacht.[32]

Die Volleyballerinnen des 1. VC Stralsund („Stralsunder Wildcats“) nehmen seit der Saison 2010/2011 am Spielbetrieb der 2. Bundesliga teil.

Die erste Männer-Mannschaft des Stralsunder Handballvereins (HV) spielte in der Saison 2003/2004 und 2008/2009 in der ersten Handball-Bundesliga, in der Saison 2018/2019 spielen sie in der Oberliga Ostsee-Spree.

Stralsund ist ein Zentrum des Boxsports. Der Ostseepokal ist eines der bedeutendsten Nachwuchsturniere Deutschlands. Die Fight Night Stralsund findet regelmäßig statt. Jürgen Brähmer ist ein Stralsunder Profiboxer und mehrfacher Europa- und Weltmeister im Halbschwergewicht.

Stralsund hat eine lange und erfolgreiche Gewichthebertradition. Die Sportler des jetzigen TSV 1860 Stralsund (früher: BSG Motor Stralsund) errangen bei vielen nationalen (zuletzt Deutscher Meister 2005) und internationalen Wettkämpfen Titel und Medaillen. Bedeutende Gewichtheber sind Jürgen Heuser und Andreas Behm.

Erfolgreich sind die Motorradfahrer des MC Nordstern Stralsund, die in der Speedway-Bundesliga fahren. Heimstätte ist das Paul-Greifzu-Stadion.

Auf dem Flugplatz Stralsund treffen sich Piloten von Segel- und Motorflugzeugen, Hubschraubern und Modellflugzeugen. Der Deutsche Meister von 2006 im Hubschrauberfliegen kommt aus Stralsund.

Die Tischtennis-Herren des SV Medizin Stralsund sind 2012 in die höchste Spielklasse in Mecklenburg-Vorpommern (Verbandsliga) aufgestiegen und schafften in ihrer ersten Saison (2012/2013) den Klassenerhalt. Nach dem Abstieg 2015 wurde zwei Jahre in der Landesliga gespielt, ehe 2017 erneut der Aufstieg in die Verbandsliga gefeiert werden konnte. Seit 2001 wird in der Diesterweg-Halle jährlich der internationale Pomerania-Cup mit Spielern aus den Niederlanden, Dänemark, Schweden, Polen und aus ganz Deutschland ausgespielt.

An der Sundpromenade ist das „Bootshaus“, das Vereinsgelände des Stralsunder Kanu Club (SKC) und des Stralsunder Ruder Club (SRC). Auch Segelveranstaltungen finden in Stralsund regelmäßig statt, darunter diverse Regatten.

Wirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Solarschiff „Solaaris“ der Stralsunder Metallbaufirma Ostseestaal
Stralsunder Yachthafen

Stralsund hat durch seine Nähe zur Ostseeinsel Rügen, seine historische Altstadt und vielschichtige Kulturangebote den Tourismus als wichtigen Wirtschaftsfaktor. Dieser bildet die Grundlage u. a. für zahlreiche Gaststätten und Beherbergungsbetriebe (Hotels, Jugendherbergen, Ferienwohnungen usw.), Museen, ein großes Freizeitbad (HanseDom), Yachtcenter, Fährbetriebe, verschiedene Dienstleistungen und einen starken Einzelhandel. Die Haupteinkaufsstraße Stralsunds ist die Ossenreyerstraße zwischen Neuem und Altem Markt.

Neben dem Tourismus war die Volkswerft seit der Nachkriegszeit ein wichtiger Arbeitgeber und Industriebetrieb in Stralsund. Die Werft produzierte auch nach 1990 weiter Schiffe und gehörte zu verschiedenen Unternehmen; seit 2016 zur Gruppe MV Werften. Im Umfeld haben sich Bootswerften und diverse Metallbauunternehmen wie Ostseestaal angesiedelt. Zudem hat das Reedereiunternehmen Weiße Flotte seinen Sitz in Stralsund.

Auch die Krankenhäuser, Kliniken, Gesundheitseinrichtungen und Lifescience-Betriebe sind relevante überregionale Arbeitgeber. Dazu gehört u. a. Helios mit dem Hanseklinikum am Sund und dem Helios Hanseklinikum West.

Des Weiteren gewinnt die IT-Branche in Stralsund zunehmend an Bedeutung. Zu ihr gehören u. a. das Boreus Rechenzentrum und die Firma adesso am Hochschulcampus, auf dem selbst im jährlichen Wechsel jeweils eine IT-Messe für Unternehmen und Fachkräfte abgehalten wird (VITA IT-Messe Vorpommern),[33] bzw. eine allgemeine Absolventenmesse mit einem IT-Bereich (SUPA).[34]

Die Pommersche Volksbank hat ihren Sitz in Stralsund. In 26 Filialen werden Kunden auf Rügen und in Vorpommern betreut. Die Nordmann Unternehmensgruppe erwarb 1991 die Stralsunder Brauerei und richtete in Stralsund auch ihren Sitz ein. Das öffentliche Versorgungsunternehmen SWS Stadtwerke Stralsund ist ebenfalls ein bedeutender regionaler Arbeitgeber.

DB Regio Nordost als größter Schienenpersonennahverkehrs-Anbieter in Mecklenburg-Vorpommern beschäftigt derzeit zirka 740 Mitarbeiter, davon ca. 100 Mitarbeiter in Stralsund. Auch die DB Fernverkehr AG betreibt in Stralsund eine Einsatzstelle (Zugpersonal, Instandhaltung).

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Rügenbrücke verbindet das Festland mit Rügen, der größten deutschen Insel
Stralsund Hauptbahnhof

Stralsund ist seit dem Mittelalter für den Verkehr im Ostseeraum bedeutend, wozu insbesondere die Hansische Ostseestraße beitrug. Das bedeutendste Verkehrsbauwerk Stralsunds ist seit 2007 die als Hochbrücke errichtete neue Rügenbrücke über den Strelasund, die den Autoverkehr über den alten Rügendamm entlastet. Stralsund hat einen Zubringer zur Bundesautobahn 20 und liegt an den Bundesstraßen B 105 aus Richtung Rostock bzw. Greifswald/Neubrandenburg, B 194 aus Richtung Grimmen und B 96 aus Richtung Bergen auf Rügen.

Stationen im Schienenverkehr sind Stralsund Hauptbahnhof, Stralsund Rügendamm an der Strelasundquerung und der Haltepunkt Stralsund-Grünhufe an der Strecke aus Rostock (RE 9 der ODEG). Aus Richtung München, Leipzig, Berlin (über Neubrandenburg oder Prenzlau) verkehren Intercity-Express (ICE, nur via Prenzlau), Intercity (IC), auch von Karlsruhe, Frankfurt/Main, Hannover und Hamburg (über Schwerin und Rostock). Weiterhin fahren Züge auf der Bahnstrecke Stralsund–Sassnitz Richtung Bergen auf Rügen, Sassnitz und Ostseebad Binz auf der Insel Rügen.

Die nächstgelegenen Flughäfen sind der regionale Flughafen Barth und der internationale Flughafen Rostock-Laage. Der Flugplatz Stralsund liegt direkt nördlich der Stadt; der Flugplatz Rügen befindet sich zentral auf der Insel gleichen Namens.

Bis 1966 existierte in Stralsund eine Straßenbahn. Heute erschließen SWS Nahverkehr sowie die Verkehrsgesellschaft Vorpommern-Rügen mit ihrem Stadtbusnetz das Stadtgebiet und die nähere Umgebung täglich im Taktverkehr.

Der Radwanderweg entlang der Deutschen Alleenstraße und der internationale Ostseeküsten-Radweg (deutscher Teil: Ostseeküstenroute (D2)) verlaufen an Stralsund entlang.

Häfen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gorch Fock I

Stralsund hat einen Stadthafen und mehrere Yachthäfen und wird von Yachten, Flusskreuzfahrt- und Seeschiffen angefahren. Für den Seehafen für Frachtschiffe mit den Bereichen Nordhafen, Südhafen und Frankenhafen ist das Tochterunternehmen der Stadtwerke Stralsund SWS Seehafen Stralsund GmbH zuständig. Im Jahr 2020 betrug der Umschlag von Gütern beim Seehafen Stralsund 1,16 Millionen Tonnen.[35] 2019 waren es 1,67 Mio. t[36], 2018 waren es 2,15 Mio. t Güter (2017: 1,79 Mio. t[37]; 2016: 1,63 Mio. t [38]). 2015 waren es rund 1,9 Mio. t, wobei 96 % davon Schüttgüter (darunter Gips und Düngemittel) waren, der Rest Stückgut.[39]

Die Aufgaben des Lotswesens im Hafen von Stralsund und im vorgelagerten Seegebiet werden von den Seelotsen der in Warnemünde ansässigen Lotsenbrüderschaft Wismar-Rostock-Stralsund wahrgenommen.[40]

Am Stadthafen legen die Fährschiffe zur Insel Hiddensee und nach Altefähr auf Rügen sowie Boote für Hafenrundfahrten an. Der Hafen wird auch von Flusskreuzfahrtschiffen genutzt, 2019 gab es 121 Anläufe von 13 verschiedenen Schiffen (2016: 105 Anläufe, 2015: 108) mit insgesamt 16.581 Passagieren (2016: 14.500; 2015: 14.900).

Es gibt mehrere Yachthäfen und Marinas im altstadtnahen Bereich sowie am Dänholm. Entlang der Nordmole machen im Frühjahr und Sommer oft hunderte Boote und Yachten fest. Architektonisch bilden das Lotsenhaus Stralsund und die Hafenspeicher sowie die Silhouette der Altstadt einen ansprechenden Kontrast zur Aussicht auf die Inseln Rügen und Hiddensee. Mit dem heute als Museum genutzten einstigen Segelschulschiff Gorch Fock liegt ein besonderer Traditionssegler im Hafen.

Rettungsstation der DGzRS[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Alter Rettungsschuppen in Stralsund

Seit 1875 hatte die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) eine Rettungsstation zur Seenotrettung am Strelasund. Der alte Rettungsschuppen steht noch an der Seestraße und dient heute als Wohnhaus. Nach Aufgabe der Station 1931 hatte die DGzRS 1994 diese wieder in Betrieb genommen und ein Seenotrettungsboot am alten Lotsenturm stationiert.

Medien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Stralsund erscheint die Ostsee-Zeitung (OZ) mit einer eigenständigen Lokalausgabe („Stralsunder Zeitung“).

Daneben existieren kostenlose Anzeigenblätter wie „Ostseeanzeiger Stralsund“ (gehört zur OZ), Stralsunder Blitz (Blitz-Verlag) und Zeitung am Strelasund.

Der Norddeutsche Rundfunk (NDR), Deutschlandradio, Deutschlandfunk sowie Privatsender wie Antenne MV, Ostseewelle, Radio Paradiso und radio B2 sind per Antenne zu empfangen. Hauptsender für die Region ist der Telekom-Mast bei Garz auf Rügen.

Fernsehen für die Region bieten das dritte Programm des NDR-Fernsehens sowie das private Programm Stralsund TV (ehemals Fernsehen am Strelasund oder FAS) eines Kabelbetreibers (Rügen TV)

Filme über Stralsund

  • Von Hamburg bis Stralsund – DEFA-Dokumentarfilm unter der Regie von Andrew Thorndike aus dem Jahr 1950[41]
  • Stralsundische Nachrichten – DEFA-Dokumentarfilm unter der Regie von Hanna Emuth aus dem Jahr 1977[42]
  • Theater – DEFA-Dokumentarfilm unter der Regie von Helga Porsch aus dem Jahr 1988[43]

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Portal: Stralsund – Übersicht zu Wikipedia-Inhalten zum Thema Stralsund

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Albert Georg von Schwarz: Diplomatische Geschichte der Pommersch-Rügischen Städte Schwedischer Hoheit. Kapitel: Vom Ursprung der Stadt Stralsund. Hieronymus Johann Struck, Greifswald 1755, S. 3f. (Google bücher)
  • Stralsundische Chroniken (Gottlieb Ch. F. Mohnike und Ernst Heinrich Zober, Hrsg.), Band 1: Johann Berckmanns Stralsundische Chronik und noch vorhandene Auszüge aus alten verloren gegangenen Stralsundischen Chroniken. Stralsund 1833, 401 Seiten (Volltext)
  • Andreas Theodor Kruse: Einige Bruchstücke aus der Geschichte der Stadt Stralsund – Zur Übersicht nach der Zeitfolge dargestellt. Erstes Buch: Mit den Urkunden des Stralsunder Friedens von 1369 und 1370. Stralsund 1846, 77 Seiten (Volltext)
  • Otto Fock: Rügensch-Pommersche Geschichten aus sieben Jahrhunderten. Band 2: Stralsund und Greifswald im Jahrhundert der Gründung. Leipzig 1862, (Volltext)
  • Gustav Kratz: Die Städte der Provinz Pommern – Abriss ihrer Geschichte, zumeist nach Urkunden. Berlin 1865, S. 434–502 (Volltext)
  • Heinrich Trost: Stralsund (Kunstgeschichtliche Städtebücher). Seemann, Leipzig 1973 (2. Auflage 1979)
  • Herbert Ewe: Geschichte der Stadt Stralsund. Veröffentlichungen des Stadtarchiv Stralsund, Band X. Verlag Hermann Böhlaus Nachfolger, Weimar 1984
  • Herbert Ewe: Das alte Stralsund – Kulturgeschichte einer Ostseestadt. Weimar 1994, ISBN 3-7400-0881-4
  • Stefan Kroll: Stadtgesellschaft und Krieg. Sozialstruktur, Bevölkerung und Wirtschaft in Stralsund und Stade 1700 bis 1715 (= Göttinger Beiträge zur Wirtschafts- und Sozialgeschichte, Band 18). Schwartz, Göttingen 1997, ISBN 3-509-01708-0.
  • Horst Auerbach: Festung und Marinegarnison Stralsund. Hinstorff-Verlag, Rostock 1999, ISBN 3-356-00835-8
  • Horst Auerbach: Als Stralsund eine Festung war. Kai Homilius Verlag, Berlin 1997, ISBN 3-931121-42-9
  • Angela Pfotenhauer, Elmar Lixenfeld: Wismar und Stralsund – Welterbe. Monumente-Edition. Monumente-Publikation der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, Bonn 2004, ISBN 3-936942-55-2 oder ISBN 3-936942-56-0
  • Detlev Brunner: Stralsund – Eine Stadt im Systemwandel vom Ende des Kaiserreichs bis in die 1960er Jahre. Veröffentlichungen zur SBZ-/DDR-Forschung im Institut für Zeitgeschichte. München 2010, ISBN 978-3-486-59805-6 (Rezension)
  • Hansestadt Stralsund, Untere Denkmalschutzbehörde (Hrsg.): Denkmalplan Stralsund. Recherchen und Analysen für die Pflege des Welterbes. Thomas Helms Verlag Schwerin 2013. ISBN 978-3-940207-91-3
  • Volker Zahn, SES mbH: Baukultur und Stadtgestaltung. Gestaltungsbeirat Stralsund 1997–2007. Hg.: SES mbH, Hansestadt Stralsund, 2008.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Stralsund – Sammlung von Bildern
Wikivoyage: Stralsund – Reiseführer
Wikisource: Stralsund – Quellen und Volltexte
  • Offizielle Website der Hansestadt Stralsund, Hinweise für Behinderte
  • Website der Hansestädte Stralsund und Wismar zum UNESCO-Welterbe
  • Literatur über Stralsund in der Landesbibliographie MV
  • Literatur von und über Stralsund im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Statistisches Amt M-V – Bevölkerungsstand der Kreise, Ämter und Gemeinden 2020 (XLS-Datei) (Amtliche Einwohnerzahlen in Fortschreibung des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Hauptsatzung der Stadt (PDF)
  3. Kommunalverfassung Mecklenburg-Vorpommern.
  4. Bevölkerung in den Stadtgebieten und Stadtteilen. (PDF) Abgerufen am 8. Mai 2018.
  5. § 1 (1) Hauptsatzung, S. 3.
  6. Brockhaus, Bd. 26, Brockhaus-Verlag, Leipzig, 2005.
  7. Mißbrauchte Medizin im Dritten Reich, abgerufen am 20. Oktober 2015.
  8. Regierung MV: Kur- und Erholungsorte in Mecklenburg-Vorpommern (Stand: Februar 2018).
  9. a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y Volkszählungsergebnis.
  10. Digitale Bibliothek MV: Stralsundische Zeitung. Abgerufen am 8. Oktober 2020.
  11. Pomorze – Praktyczny przewodnik turystyczny po ziemiach Księstwa Pomorskiego, ISBN 978-83-61805-49-6.
  12. https://www.stralsund.de/export/sites/hst/buerger/rathaus/Wahlen_2019/Wahlergebnisse/Ergebnisse-Buergerschaft-gesamt.pdf (Memento vom 20. März 2013 im Internet Archive)
  13. (PDF) (Memento vom 14. Juli 2014 im Internet Archive)
  14. Hauptsatzung § 2 Abs. 1 (PDF).
  15. Hauptsatzung § 2 Abs. 3 (PDF).
  16. a b Eintrag über die Partnerstädte auf der Homepage der Stadt Stralsund Abgerufen am 9. April 2019.
  17. Herbert Ewe (Hrsg.): Geschichte der Stadt Stralsund. Veröffentlichungen des Stadtarchiv Stralsund, Band X. Verlag Hermann Böhlaus Nachfolger, Weimar 1984, Seite 418.
  18. OZ: Ausstellung: „Erbfeinde — Erbfreunde“. Ostseezeitung, 1. November 2013, abgerufen am 21. Januar 2020.
  19. Euroregion Pomerania - Gebiet und Partner (Memento vom 17. November 2015 im Internet Archive), abgerufen am 13. November 2015.
  20. 64 Häuser in der Altstadt auf der Missstands-Liste, in: Ostsee-Zeitung Stralsund vom 4. November 2010. Vgl. auch Burkhard Kunkel: „Wie nöthig die ausgezeichnete Beachtung von Denkmalen und deren Schutz jetzt wird“ - von Alterthümersammlungen und Weltkulturerbe: Der Beitrag Stralsunds zur Bewahrung pommerscher Geschichte, in: Pomorze wczoraj - dzis - jutro: Miasta i miasteczka pomorskie, Stargard 2010, S. 115–131.
  21. Burkhard Kunkel: Werk und Prozess. Die bildkünstlerische Ausstattung der Stralsunder Kirchen - eine Werkgeschichte. Gebrüder Mann Verlag, Berlin 2008, ISBN 978-3-7861-2588-4.
  22. Hansestadt Stralsund und SES (Hrsg.) und Christine Peters (Redaktion): Klöster und Spitäler in der Altstadt. 2010.
  23. Burkhard Kunkel: „…datt nicht mehr affgoederie edder mißbrukes darmit bedreven werden mochte“. Über den Umgang mit den bildkünstlerischen Ausstattungen der Stralsunder Konventskirchen zur Zeit der konfessionellen Wende, in: Stargardia, Rocznik Muzeum Archeologiczno-Historycznego w Stargardzie poświęcony przeszłości i kulturze Pomorza, VIII, Stargard 2014, S. 99–118.
  24. Filmclub BLENDWERK e. V. – Stralsund.
  25. Stralsund: Weihnachtsmarkt am Sund ist der älteste der Ostseeküste (Memento vom 23. Dezember 2017 im Internet Archive), Ostsee-Zeitung, 28. November 2017.
  26. Campus Spektakel Festival-Webseite.
  27. Webseite Hafenfest Stralsund (Memento vom 15. September 2013 im Internet Archive)
  28. Wie Fürst Bismarck zu seinem Hering kam, vom: 3. November 2012 sowie Planet Wissen. Bismarckhering, vom: 21. März 2017; jeweils abgerufen am: 9. Juli 2017.
  29. Hochschule Stralsund: Internationaler Management-Studiengang – Bachelor.
  30. CHE Hochschulranking 2012/13 – Stralsund im FB Wirtschaft in der Spitzengruppe in Deutschland.
  31. Technische Akademie Nord – Campus Stralsund-Dänholm (Memento vom 19. November 2014 im Internet Archive)
  32. Sportplatz Kupfermühle wird zum Superstadion, Ostsee-Zeitung, 20. November 2014.
  33. IT-Messe Vorpommern an der FH Stralsund (Memento vom 4. November 2014 im Internet Archive)
  34. SUPA-Messe an der FH Stralsund, Stralsunder Unternehmens-, Praktikanten und Absolventenbörse.
  35. Login - THB. Abgerufen am 17. Februar 2022.
  36. Benjamin Klare: Stralsund verbucht Umschlagrückgang · 480.000 Tonnen weniger Güter als im Rekordjahr 2018 · REA-Gips-Exporte sinken um 18 Prozent. In: Täglicher Hafenbericht vom 11. Februar 2020, S. 3.
  37. Eckhard-Herbert Arndt: Stralsund profitiert von Massengütern · Umschlag legt 2017 um rund zehn Prozent zu. In: Täglicher Hafenbericht vom 5. Januar 2018, S. 4.
  38. Wolfhart Fabarius: Stralsund schlägt 8,4 Prozent weniger um – 1,63 Millionen Tonnen erzielt · Getreideexport weiter rückläufig. In: Täglicher Hafenbericht vom 20. Januar 2017, S. 4.
  39. Eckhard-Herbert Arndt: Stralsund bleibt attraktiv für Flusskreuzer. In: Täglicher Hafenbericht vom 19. Februar 2016, S. 4.
  40. Allgemeine Lotsverordnung (ALV) Stand 8. Dezember 2010 aufgerufen am 7. Juli 2016.
  41. Von Hamburg bis Stralsund (in der Filmdatenbank der DEFA-Stiftung). DEFA-Stiftung, abgerufen am 15. November 2020.
  42. Stralsundische Nachrichten (in der Filmdatenbank der DEFA-Stiftung). DEFA-Stiftung, abgerufen am 15. November 2020.
  43. Theater (in der Filmdatenbank der DEFA-Stiftung). DEFA-Stiftung, abgerufen am 15. November 2020.